Blog Schulführung: Making

MAKING – ein (digitales) Basteln, Erforschen und Tüfteln

Die Digitalisierung und die damit verbundene Veränderung der Arbeitswelt erfordern vielseitige Kompetenzen: vom (digitalen) Gestalten über die Aneignung einer flexiblen und informatischen Denkweise bis hin zur Affinität zu Tools und Medien. Freies Entdecken, offene Lehrräume und problembasierte Aufgaben bilden die Voraussetzung für «Making» im Unterricht. Nicht selten erfordert dies Veränderungen im Lehrprozess. Um zukünftig Lehrpersonen mit dem nötigen Rüstzeug für diese Art des Unterrichtens auszustatten, werden im Rahmen des Innovationsprogrammes der DIZH «Making» Module für die Weiterbildung entwickelt und erprobt.

Making – ein simples «Machen», ein «Selbermachen», ein «Tüfteln» und «Experimentieren» sieht auf der einen Seite eine hohe Freiheit im Lern- und Lehrprozess vor. Auf der anderen Seite bietet Making die Gelegenheit motivierenden und fächerübergreifenden Projektunterricht anzubieten und kann den Erwerb von informatischen Kompetenzen (en. Computational Thinking Skills/CT) fördern. Making bündelt dabei Angebote rund um Einplatinen-Computer, Sensoren und Aktoren, visuelle Programmiersprachen, Trickfilmerstellung, Elektronik oder Robotik, wie auch das Arbeiten mit technischen Werkzeugen, Textilien und Bastelmaterial. Im Zusammenspiel mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie (siehe Abbildung 1) oder in Gestalten (siehe Abbildung 2), können fächerübergreifende Angebote entstehen. Technisches Verständnis, kreatives Problemlösen und handwerkliches Geschick sollen dabei ebenso geschult werden – ganz nach einem Zitat von Jesper Juul: «Kinder sind mehr Forscher:innen als Schüler:innen: sie müssen experimentieren und daraus ihre eigenen Schlüsse ziehen.»

Bio Tinkering Module

Abbildung 1: Bio-Tinkering Module für die Biologie

Im Zusammenspiel mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie (Abbildung 1) oder in Gestalten (Abbildung 2), können fächerverbindende Angebote entstehen. Technisches Verständnis, kreatives Problemlösen und handwerkliches Geschick sollen dabei ebenso geschult werden – ganz nach einem Zitat von Jesper Juul: «Kinder sind mehr Forscher:innen als Schüler:innen. Sie müssen experimentieren und daraus ihre eigenen Schlüsse ziehen.»

Ein neues «Mindset» für die Schule

Eigene Ideen sollen umgesetzt und in Projekten in mehreren Evaluationszyklen innovativ verwirklicht werden. Making soll in Form von multilateralem Projekt genutzt werden und unterschiedliche Fachbereiche und Expertisen vernetzen. Wichtig sind eine aktive Teilnahme, Wissensaustausch und Zusammenarbeit der Lernenden durch eine offene Erkundung und kreatives Nutzen von Technologie zu fördern. Eine prozessorientierte Beurteilung, die Anpassung der Rolle der Lehrperson zum Coach beziehungsweise zur Lehrbegleitung und eine angstfreie Fehlerkultur schliesst dies zwingend mit ein.

Doch was bedeutet all das für die Schulentwicklungspraxis? Welche zeitlichen, personellen oder materiellen Ressourcen sowie methodisch-didaktischen Konzepte benötigt das Lernen in einem Maker Space? Und wie verändern sich Aufgaben und das Rollenverständnis der Lehrperson? Des Weiteren stellt die Zusammenarbeit von Fachbereichen eine weitere Herausforderung in personeller wie auch räumlicher Hinsicht dar. Ein Maker-Mindset vermag daher Schulprozesse per se zu verändern. Schulentwicklung als agiler, ko-kreativer, vernetzter und explorativer Prozess und damit verbunden ein anderes Führungsverständnis könnte eine Folge davon sein.

Module für TTG

Abbildung 2: Module für Design und Technik (TTG) mit der programmierbaren Stickmaschine

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